Interreligiöser Dialog

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Die Deutsche Islam Konferenz (DIK)

28. Nov 2018 | Interreligiöser Dialog

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Die Deutsche Islam Konferenz (DIK) ist heute am 28. November mit einer Auftaktveranstaltung in Berlin gestartet.

In der Deutschen Islam Konferenz steht der Staat seit inzwischen zwölf Jahren im Dialog mit den Muslimen in Deutschland. Die DIK ist aber ebenso Plattform und Rahmen für die innermuslimische Verständigung. Ging es bislang darum, die Integration der Muslime in Deutschland zu verbessern und gemeinsam Wege zu suchen, auf denen der Islam und seine Verbände sich organisatorisch und ideell klarer und stärker in Deutschland verorten können, steht der offizielle Neustart der DIK mit über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter der Überschrift „Muslime in Deutschland – deutsche Muslime“. Es soll erörtert werden, wie das Zusammenleben von Muslimen und Nicht-Muslimen im Alltag und in der Nachbarschaft ganz praktisch gelingt, und was man tun kann, damit Beispiele für ein solches gelingendes Miteinander Schule machen können. Es geht um einen „Islam, in aus und für Deutschland“.

Gleich zu Beginn seiner einleitenden Grundsatzrede machte Bundesinnenminister Horst Seehofer deutlich: „Muslime gehören zu Deutschland und Muslime haben selbstverständlich die gleichen Rechte und die gleichen Pflichten, wie alle Bürger dieses Landes.“
In der anschließenden Diskussion zum Thema „Engagement für ein gelingendes Miteinander“ und die darauf folgenden drei Gesprächsrunden mit einem integrationspolitischen, einem religionspolitischen und einem gesellschaftspolitischen Schwerpunkt soll der Blick auf die bessere Integration des Islam und der Muslime gerichtet werden. Es soll Bedingungen und Chancen für ein gutes Zusammenleben in alltäglicher Praxis, in den Moscheegemeinden, ihren Nachbarschaften und überall dort, wo sich Muslime und Nicht-Muslime begegnen, definieren. Insofern bedurfte es nach Auffassung von Bundesinnenminister Seehofer einer Neuausrichtung der DIK. Mit der Einbeziehung verschiedenster Gruppen und Personen soll die DIK breiter und vielfältiger und durch ein breites Spektrum an Formaten in seiner Arbeitsweise flexibler werden.

So werden muslimische Einzelpersonen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen, die nicht an einen islamischen Verband oder eine muslimische Organisation gebunden sind, dabei sein. Zugleich werden stärker und umfassender verbandsunabhängige, religiöse wie säkulare Initiativen, Vereine und Organisationen einbezogen. Aber auch die Dachverbände von Moscheegemeinden, die islamischen Spitzenorganisationen und die Vertretungen unterschiedlicher Glaubensrichtungen im Islam sind vertreten. Hinzu kommen Vertreterinnen und Vertreter der Kirchen und des Zentralrats der Juden, aus Ministerien, aus den Bundesländern, der Kommunen und aus der Wissenschaft. „Dabei versteht sich die Bundesregierung und das Bundesinnenministerium nicht als Vormund, der eine vorgefertigte Meinung aufoktruieren möchte. Wir verstehen uns als Brückenbauer“, so Seehofer.

Im weiteren wies der Bundesinnenminister darauf hin, dass im Rahmen der Deutschen Islam Konferenz zusätzliches Geld in die ausgeweitete, deutlich basisnähere und praktisch ausgerichtete Projektförderung „Moscheen für Integration öffnen, vernetzen, kooperieren“ fließen – dabei sollen ganz bewusst Moscheegemeinden, muslimische Einrichtungen, aber auch säkulare Initiativen an der Schnittstelle von muslimischem und nicht-muslimischem Leben zum Zuge kommen. Denn sie sind Akteure und Verstärker der Integration.

In der Zeit nach dem Auftakt und über die gesamte Legislaturperiode wird es neben dieser intensiven Projektförderarbeit auch verschiedene anlassbezogene, sich speziellen Facetten des Themas widmende Dialogformate, einen internationalen Erfahrungsaustausch und auch eine begleitende Forschung zu muslimischem Leben in Deutschland geben. Feste Gremien, Arbeitskreise, Ausschüsse und Mitgliedschaften wird es dagegen nicht mehr geben.