MFIs Mitstreiter definieren sich als ‘europäische Muslime’.
Sie wollen die Kulturen ‘verlinken‘, Islam und Moderne verbinden, konstruktiv und an Weltmaßstäben gemessen arbeiten. Sie wollen der Gemeinschaft, dem Land, ja der Menschheit insgesamt dienlich sein und sind dies auch. Sie sehen im Anderen keinen Gegner und Feind, sie instrumentalisieren nicht Religion für Politik, sie denken und fühlen nicht nationalistisch, extremistisch, und sie sind bemüht, die kulturellen, wissenschaftlichen, humanen, ethischen und ästhetischen Dimensionen der Religion zu entwickeln.
Über ’universelle menschliche Werte’ hinaus sind sie um Werte wie Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaat, uneingeschränkte Glaubens- und Meinungsfreiheit, Pluralismus des Denkens, der Religionen, Sprachen und Ethnien, Sicherheit des Einzelnen wie des Landes, Bildung und Erziehung, Toleranz und Vertrauen innerhalb der Gesellschaft und Gerechtigkeit und Gleichheit zwischen den Individuen, Bewahrung der Schöpfung, Ehrlichkeit, Empathie und Moral bemüht. Daraus ergibt sich, dass der Mensch als Mensch gilt und das Umfeld nicht anders behandelt wird, als wenn es sich um die eigene Familie handeln würde. Es bedeutet auch, Familien-, Verwandtschafts- und Nachbarschaftsbeziehungen zu pflegen und zu achten.
Falls wir diese gemeinsame Orientierung als ‚Leitkultur‘ verstehen wollen, dann sollten Muslime eine aktive Rolle in ihrer Verwirklichung einnehmen. Wenn das gelingt, brauchen wir weder auf der einen Seite eine ‚Assimilation‘ zu fürchten, noch auf der anderen ‚Parallelgesellschaften‘ als Symptom einer gescheiterten Integration. Individuelle und gesellschaftliche Ursachen von Rassismus, Antisemitismus, Islamophobie und jegliche Art von Xenophobie und Diskriminierung, werden nur dann erfolgreich besiegt, wenn wir zusammen und im gemeinsamen Interesse daran arbeiten.
MFI würdigt und verinnerlicht den Kernsatz in unserem Grundgesetz “Die Würde des Menschen ist unantastbar“.
Der Schutz menschlichen Lebens und seiner Würde ist auch Glaubensfrage und zugleich Existenzfrage in einer menschenwürdigen Gesellschaft. Diese Erkenntnis teilt unsere Verfassung mit dem tradierten Werteverständnis der monotheistischen Religionen, die den Generationen vor uns Orientierung boten. Den drei großen Weltreligionen Judentum, Christentum und Islam gilt jedes menschliche Leben als heilig, d.h. als einzigartig und unantastbar. Der Islam stellt das Leben als höchste Gabe Gottes an seine Geschöpfe dar, deshalb steht auch jede Form von Gewalt, Terror und Selbstmord im Widerspruch zum Grundsatz des geheiligten Lebens.