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ausARTen Transalpine Festival 2022

13. Okt 2022 | ausARTen

10.-16. WIEN ¦ 20.-23. ZÜRICH ¦ 27.-30. MÜNCHEN

Das Transalpine Festival ¦ Oktober 2022

Bereits in den letzten Jahren haben wir, das ausARTen-Festival, das Team von Salam Oida und einzelne Initiativen aus der Schweiz eng zusammengearbeitet. Dabei wurden immer wieder viele Gemeinsamkeiten und ähnliche Herausforderungen in Deutschland, der Schweiz und Österreich festgestellt. Nun möchten wir gemeinsam diese Synergien nutzen und nachhaltige Strukturen des Austausches sowohl innerhalb unserer Länder als auch über Grenzen hinweg schaffen. Ziel der transalpinen Vernetzung ist, unsere kulturelle Verwobenheit zu unterstreichen und einen Beitrag zur Entfaltung einer mehrperspektivischen und pluralen europäischen Kultur unter Bewahrung der regionalen Vielfalt und Autonomie zu leisten. Dabei soll einerseits der jüdisch-muslimische Dialog über die Landesgrenzen hinweg ausgeweitet werden. Andererseits möchten wir als postmigrantisches Festival durch den Austausch von Wissen und Erfahrungen zu Themen wie Identität, Rassismus, Community Building und Spiritualität künstlerische und kulturelle Aktivitäten fördern, festigen und gestalten.

Wir machen in unserer Arbeit die Erfahrung, dass Verbundenheit durch kreatives Tun gestärkt wird. Künstlerische und kulturelle Arbeit stößt nachhaltige Selbstermächtigungsprozesse an, so dass marginalisierte Gruppen an der Gegenwartskultur der Gesellschaft teilhaben und ihre Handlungsfähigkeit neu entdecken. Durch gezielte Vernetzungsarbeit werden Kompetenzen und Talente marginalisierter Communities sicht- und hörbar gemacht. Diese Kompetenzen werden im Rahmen von öffentlichen Formaten wie Diskussionsreihen, Lesungen, Performances oder Poetry Slams in öffentliche Kulturinstitutionen getragen. Durch das Festival entstehen Räume, in denen Prozesse der gesellschaftlichen Teilhabe gefördert und Allianzen gestärkt werden, so dass selbstbestimmt plurale Zukunftsperspektiven formuliert werden können.

Gesellschaftliche Missstände wie Rassismus, Antisemitismus, Sexismus, Klassismus sowie Fragen aus den Bereichen Bildung, Umwelt, Digitalisierung, Arbeitszukunft, und weiteren Themen hängen vielschichtig zusammen. Mit Blick auf eine gemeinsame demokratische Zukunft müssen diese Herausforderungen in überregionalen, transnationalen und globalen Kontexten gemeistert werden. Das Transalpine Festival setzt hier an und verbindet das, was längst da ist, mit dem, wo wir hinwollen: zur Vision eines pluralistischen und solidarischen Europas. Wir möchten über München, Wien und Zürich durch gemeinsame Projekte auf transformative Weise nachhaltige Strukturen schaffen und Fragen der Migration, Diversität und Teilhabe behandeln und dadurch Demokratisierung und Teilhabegerechtigkeit fördern. Als Initiatorin und Ideengeberin für das Transalpine Festival, macht sich Hannan Salamat hierfür stark und ist leitende Kuratorin der Veranstaltungen in Zürich.

ausARTen – Perspektivwechsel durch Kunst ist ein Kunstfestival, das die radikale Vielfalt der postmigrantischen Gesellschaften feiert. Wir haben unsere Arbeit im Herbst 2016 in der Altstadt-Moschee des Münchner Forums für Islam e.V. begonnen. Im Jahr 2022 begeben wir uns nun in den transalpinen Raum. Gemeinsam mit österreichischen und Schweizer Künstler:innen, Aktivist:innen, Initiativen und Kollektiven werden wir drei Wochenenden lang ein Transalpines Festival organisieren, das durch übergreifende Themenschwerpunkte die Städte München, Wien und Zürich verbindet. Die Kurator:innen des Transalpinen Festivals sind Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte, Muslim:innen, Jüdinnen:Juden und Black, Indigenous, People of Color (BIPoC). Das Team bringt eine breit aufgestellte Expertise mit, durch die multidirektionales, themenübergreifendes und intersektionales Arbeiten möglich ist.

ausARTen Transalpine Festival 2022